Die Venedigerkrone zählt zu den eindrucksvollsten hochalpinen Runden der Ostalpen. Sie verbindet fünf markante Dreitausender der Venedigergruppe – das Hohe Aderl (3504 m), den Großvenediger (3666 m), das Rainerhorn (3559 m), die Schwarze Wand (3511 m) und den Hohen Zaun (3467 m). Wer diese Tour angeht, bewegt sich durch beeindruckende Gletscherlandschaften, über aussichtsreiche Grate und erlebt dabei die ganze Faszination des klassischen Alpinismus – kompakt in zwei Tagen.
Tag 1: Ankommen, anpassen, vorbereiten
Am Vorabend der Tour treffen wir uns gegen 18:00 Uhr am Defreggerhaus auf 2963 Metern. Die Hütte ist gut erreichbar – vom Parkplatz Johannishütte bringt uns ein Hüttentaxi bequem zur gleichnamigen Hütte, von wo aus wir in rund zweieinhalb Stunden ohne technische Schwierigkeiten zum Defreggerhaus aufsteigen.
Nach der Ankunft begrüßt euch der Bergführer, es gibt ein gemeinsames Abendessen, die Ausrüstung wird durchgesehen und an die Bedingungen angepasst. In der anschließenden Tourenbesprechung stimmen wir uns auf den nächsten Tag ein. Erfahrungsgemäß ist das eine ruhige, konzentrierte Stimmung – Vorfreude mischt sich mit Respekt vor der Tour.



Tag 2: Venedigerkrone – Über fünf Gipfel , eine Krone aus Eis und Fels
Nach dem Frühstück geht es früh los. Ein kurzer Zustieg führt uns zum Gletscher, wo angeseilt wird. Von hier beginnt die große Runde über die fünf Dreitausender.
Den Auftakt macht das Hohe Aderl, ein eher stiller, aber wunderschöner Aussichtsgipfel. Danach geht es weiter zum Großvenediger – dem höchsten und prominentesten Punkt der Tour. Der Gipfel gehört zu den schönsten Aussichtsbergen der Ostalpen und ist zweifellos ein emotionaler Höhepunkt.
Doch es geht weiter: Vom Großvenediger führt die Route über vergletschertes Gelände zum Rainerhorn, das mit seiner exponierten Lage ein beeindruckendes Panorama bietet. Die Überschreitung zur Schwarzen Wand ist ein alpiner Abschnitt, der Aufmerksamkeit und sauberes Gehen verlangt. Zum Abschluss erwartet uns der Hohe Zaun – der südlichste Gipfel der Runde. Von hier eröffnet sich ein weiter Blick ins Virgental und zurück auf die bereits begangene Route.
Nach dem letzten Gipfel folgt der lange Abstieg zurück zum Defreggerhaus. Nach einer kurzen Rast steigen wir gemeinsam zur Johannishütte ab, wo das Hüttentaxi bereitsteht, um uns wieder ins Tal zu bringen. Insgesamt sind an diesem Tag etwa 1100 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen – verteilt auf eine reine Gehzeit von rund viereinhalb Stunden, wobei Pausen und Wegverhältnisse den Zeitrahmen beeinflussen können.

Wichtiges zur Planung
In der Regel sind die Verhältnisse so, dass die Tour wie geplant durchgeführt werden kann. Dennoch können sich die Bedingungen in Eis und Firn stetig verändern – daher behalten sich unsere Bergführer vor, die genaue Route je nach Situation anzupassen. Die Sicherheit hat dabei stets oberste Priorität, und unsere erfahrenen Guides wählen vor Ort die bestmögliche Variante entsprechend der aktuellen Verhältnisse und der Gruppe.
Fazit
Die Venedigerkrone ist eine kompakte, aber anspruchsvolle Hochtour für erfahrene Alpinist:innen. Sie vereint intensive Bergerlebnisse, eindrucksvolle Gletscherpassagen und eine starke Gipfelkette zu einer Tour, die lange nachwirkt. Wer sie geht, nimmt viel mehr mit nach Hause als nur fünf neue Einträge im Tourenbuch: Es sind die Bilder im Kopf, die Stille am Gipfel, das Knirschen des Eises – und das Gefühl, etwas Besonderes erlebt zu haben.
Du bist motiviert, liebst die Berge und hast Lust auf die Venedigerkrone? Dann melde dich gerne über unser Kontaktformular oder direkt über unser Sommer- und Wintertouren-Programm.